Mein neues Boot

                 Wenn Du ein Schiff bauen willst,

                                   dann trommle nicht

                                   Männer zusammen

                                 um Holz zu beschaffen

                           Aufgaben zu vergeben

                                   und Arbeit einzuteilen,


                            sondern Lehre sie die Sehnsucht

                             nach dem weiten, endlosen Meer


Antoine de Saint -Exupery


Es geht weiter

 

Nach einigen Umbauten Umzug etc. ist nun das Boot wieder an der Reihe. Da man uns hier keinen Internetzugang legen will muß ich mich mit einem EWIG langsamen Stick abquälen. Jetzt habe ich von der Wohnung aus genau 8 Schritte und bin am Objekt der Begierde.

Poller poliert
Poller poliert

Als Nebenarbeit habe ich die Poller angefertigt und poliert was recht einfach ging mit einem Satz Polierpaste und den Polierbürsten.man sieht auch gut den Fortschritt beim polieren.

Radsteuerung in Vorbereitung

ich habe mich dafür entschlossen mit einer kleinen Strahlanlage (40 ltr. Strahlgut  Quarzsand) das Boot zum lackieren vorzubereiten. Von einem Selbstbauer  aus Leipzig  dessen letzte Meldung ich von Madeira bekam erfuhr ich das er Probleme mit kleineren und größeren Roststellen bekommt.  Schweißnähte mit Drahtbürste poliert ist halt nicht optimal. jede ordentliche Werft strahlt sein Werk. Das Ergebniss ist auch absolut bestechend obwohl es eine mächtige Sauerei ist aber Sektionsweise abgeklebt mit großem Staubsauger geht das und schließlich will ich ja nicht nacharbeiten. Alles was hier grundiert ist  hat schon einen Gang strahlen hinter sich der Rest ist jetzt dran.

Toilettenrohre habe ich bewußt auf Back und Steuerbord verteilt weil ich oft von Problemen gehört und sie auch erlebt habe . Kleine Papier und andere Fetzen werden mit angesaugt und zerstören die Ringe der Pumpe. So habe ich noch den Kiel dazwischen und hoffe auf weniger Ärger.

Hier habe ich eine Bohrschablone für die festen Fenster gebaut.

Die ausgebrannten Stücke habe ich mit 3 cm Streifen umrandet und darauf die Löcher gebohrt für die Schrauben. So habe ich schon genau in die Kajüte die Löcher bohren können und auch genau ins Plexiglas. Paßt absolut genau aufeinander.

An die frische Luft

Handläufe übers ganze Deck
Handläufe übers ganze Deck

Luke für die Toilette mit Verriegelung in unbearbeiteter grober Form

An Deck oder wie es werden soll

Isolierung beginnt

Einige Bilder zum Isolieren.

Hier die erste Lage von 3cm Stärke. Das Material läßt sich einfach Verarbeiten mit Messer und Schere. Stöße habe ich gleich verklebt mit Aluband, klebt wie der Teufel. Das Querschott wurde eingeklebt und nach dem aushärten verschraubt. So vermeidet man direkten Kontakt zum Eisen. Die zweite Lage ist jetzt eingebracht. Nun müssen Schablonen her für die Innenverkleidung. Habe mich entschieden das Holz nicht zu verkleiden sondern zu Streichen. So kann ich es gut sauber halten und es ist freundlich hell.

großes Querschott
großes Querschott

Das einbauen des 2. Querschotts, welches auch das größte ist, erwies sich als relativ einfach. Dank der Schablone passte alles fast auf Anhieb. Diesmal habe ich das Holz  eingeklebt und erst verschraubt als das Sikaflex ausgehärtet war . Geht viel besser und es gibt keine Sauerei mit dem Kleber. Toller Nebeneffekt man hat eine gleichmäßige Klebenaht zwischen Holz und Stahl also keinen direkten Kontakt der Materialien.

Feste Fenster isolieren aber wie ?

An Fenstern kondensiert das meiste Wasser was der Schwerkraft folgend nach unten läuft und sich dort auf dem Holzrahmen verteilt und Ihn später oder früher vergammeln läßt.  Allen Stahl oder Holzfanatikern zum trotz habe ich mich für einem ganz anderen Werkstoff entschieden. Eine passgenaue Form für die Fenster hatte ich ja wie schon weiter oben beschrieben. Nun habe ich mir aus Polyesterharz und Matte (Habe da reichlich Erfahrung sammeln können im Surfboardbau)  meine unverwüstlichen Fensterrahmen selber und schnell hergestellt.

Die Bohrschablonen wurden gleich als Form benutzt. Ein 7 cm hohen Blechstreifen angepunktet , Ecken verschmiert, eingewachst, laminiert und fertig.

Innenausbau Koje

Toilette & Sanitär

Oft wird Sie gemieden aber wenn es soweit ist, brauchen wir sie doch.

Die Toilette.      Eigentlich kein Objekt rein ins Klo raus ins Meer damit.

Wenn da nicht wieder irgendwelche Querulanten sich in Ihrem Umnebelten Gehirn etwas ausgedacht hätten.  Im Hafen gehe ich aufs Klo ist doch einfacher als meinen Tank vollzusch.... ! Draußen ist es eh Wurscht. Was für eine Logik. Abertausende Tonnen Fisch werden täglich gefangen,  die dann nicht mehr ins Meer scheißen können aber unser kleiner Haufen macht dem Planeten den Garaus?

Ist meine Meinung, da gibt es ganz andere Probleme ums Meer und den Menschen ! Aber die will ja keiner von den Umnebelten hören !!!

Im Bereich des Toilettenraums habe ich noch das Echolot untergebracht. hier der Geber mit dem Einschweißteil


Holzarbeiten

Jetzt zur kalten Jahreszeit sind Arbeiten im der warmen Halle fällig die ich immer vor mir hergeschoben habe !

Holzarbeiten gehören eher nicht zu meinen Stärken aber man wächst an seinen Aufgaben. Hier ein Teil was mal die Schranktüren aufnehmen soll.

Die Kanten aus Mahagoni gefräst und eingeklebt.

Mit der etwas Veränderten Fräsmaschine vom Baumarkt lassen sich doch erstaunliche Dinge machen.

Schiffsfußboden

Zwischenzeitlich habe ich mich mal dem Fußboden zugewandt. Es sollte schon Holz sein aber eben richtiger Stabfußboden. Der Tischler hatte mir dünne 3mm Furniere zugeschnitten und gehobelt. Und so habe ich das Eichenholz bearbeitet

Die Furniere habe ich Flächendeckend aufgeklebt mit einem Spalt für das Sikaflex 290 iD. danach habe ich übeflüssigen Kleber entfernt was recht gut ging und überstehende kanten abgeschliffen.

Dann habe ich die Kanten mit Furnier beklebt. Das biegen geht ganz einfach. über eine Schablone habe ich die im Wasser eingeweichten Furniere mit der Heisluftpistole erhitzt und es wie Gummi in die Form gebracht.

Die Furniere habe ich vorher leicht mit Lacköl gestrichen.

Nach dem Trocknen und anschleifen habe ich die das Furnier mit Klebeband abgedeckt. In die Fugen kam oben genanntes Sika. Alles glattgezogen und das Klebeband noch im nassen Zustand entfernt. Nach dem austrocknen kann man alles schleifen und die Überstände beseitigen. Danach habe ich das Furnier lackiert. Was daneben geht kann man vom Sikaflex nach einem Tag mit dem Lappen abwischen da es hier sehr schlecht trocknet. Das Ergebniss kann sich sehen lassen denke ich.

Mittlerweile hat sich die Ausstattung meiner kleinen Hobbytischlerei doch schon geändert. Um einige Maschinen kommt man einfach nicht herum. So habe ich mir eine Dickten und Hobelmaschine zugelegt. Keine Profimaschine aber für meine zwecke macht sie sehr gute Arbeit. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und man braucht sie wirklich sehr oft.

Aus diesen Bohlen schneide ich das Holz  herraus wie ich es benötige.

Ist übrigens sehr schweres Mahagoni das schon über 30 Jahre gelagert wurde . War ein Schnäppchen von einem Segelfreund.

Hier einmal ein verklebtes Stück Mahagoni . Glatter Schnitt , Maschine hat sich bewährt

Ich bin gerade beim Bau des Schiebeluk und habe hier mal die Teile aus einer Mahagonibohle geschnitten und aufs Maß gehobelt.

Es muß noch gefräst werden für die Fugen damit es auch Schiffig aussieht. Die Fugen werden noch mit schwarzer Fugenmasse verfüllt. Sieht einfach schöner aus.

Ich habe mich beim lackieren des Holzes jetzt für Coelan entschieden. Bei richtiger Verarbeitung ist die Standfestigkeit der Beschichtung einfach besser. Schon bei der Grundierung zeigt das Mahagoni sein echtes rotes Gesicht. Unbehandelt sieht es eher etwas grau aus  ähnlich wie Teak.

Sitzgrätings im Bau

Blei in den Kiel einbringen

Schon lange bevor ich mit dem Bau angefangen habe war ich auf Bleijagd.

Von alten Auswuchtgewichten oder aus der Schießhalle, Rohre etc. etc. alles habe ich gesammelt. Das Schmelzen in solch großen Dimensionen geht aber nur mit einem Schmiedefeuer richtig von der Hand. Ich habe Barren von 15 Kg Gewicht gegossen die man wunderbar mit einer Kappsäge schneiden kann. Für die kleineren Sektionen habe ich schmalere und dünnere Längen gegossen.

Und wenn mir noch mal einer sagt dann bringst Du das Blei fix ein dann kann ich nur sagen er hat es noch nie gemacht.  2,4 Tonnen per Hand hoch aufs Boot und wieder runter in den Kiel ist sowas von Schweißtreibend. Wäre was für die Jungs aus der Muckibude, aber da fehlt dann der Wille.

So, die Rillen zwischen den Barren werden einfach ausgegossen. Die Kielwände habe ich einfach mit Dachdeckerblei ausgekleidet .