Ford Focus TDCI Duratorq Motorsteuerung P2458
Ein Ford Focus TDCI mit 160000 km mit einer Simplen Diagnose kam zu uns: Fährt nur noch 30-50 kmh.
Recht schnell war der Bösewicht enlarft! Der Turbolader hatte den Geist aufgegeben, das Turbinenrad auf der Frischluftseite hatte sich gelöst und verklemmt. Keine Späne , nichts selbst die Mutter des Schaufelrades lag noch vor der Schaufel -zum Glück.
Wir tauschten den Turbolader wollten aber wissen warum das passiert war! Bei der Kontrolle aller Ölzuführenden und abführenden Teile stießen wir auf eine Hohlschraube oben auf dem Lader . Diese kam uns recht komisch vor da sie kaum Durchgang hatte eigentlich war sie zu. Der Schlauch wo das Öl abfließt war auch furztrocken. Ein Ölfilm an den Wänden ist eigentlich immer zu finden, hier nicht. Wir versuchten die Ölkohle aus der Hohlschraube zu entfernen und stießen auf ein ganz kleines Sieb in der Hohlschraube was so fein war das es zugehen mußte.
bei dieser Baureihe gab es große Probleme mit den Turboladern in vergagener Zeit und wir denken das es mit dem feinen Sieb zu tun hatte. Also Sieb raus, Öl läuft . Den was der Ölfilter nicht schafft kann auch dieses Sieb nicht mehr verhindern. Im Gegenteil wie man sieht.
Jetzt konnten wir eine Probefahrt machen Turbo arbeitet aber so richtig lief der Motor nicht!
Folgende Fehler waren plötzlich hinterlegt;
P 0490 AGR Regelung am oberen Anschlag
P 042F AGR Ventil offen blockiert
P2458 Dieselpartikelfilter regenerationsdauer zu hoch
P 1412 AGR Kühlbypassteuerung schwergängig
Wir konzentrierten uns erst mal auf das AGR Ventil was hier elektrisch angesteuert wird vom Steuerteil.
Beim Stellgliedtest (also beim ansteuern mit dem Tester) reagierte es man konnte es hören. Um sicher zu gehen bauten wir es aus .
Keinerlei Rußablagerungen und mechanisch in bester Ordnung. Nur der Motor der diese Teil antreibt blieb in mancher Stellung einfach stehen und war nur von Hand zu lösen. Im Betrieb blieb es dann einfach offen stehen was den Fehler erklärt. Also Neues Teil rein gefahren - selbes Problem. Wieder ausgebaut , im Ausgebauten Zustand wollten wir es ansteuern mit dem Tester . Das ging aber nicht immer und bald gar nicht mehr. Das ventil bewegte sich aber von Hand völlig ruckfrei und ging wie gewollt in seine Ausgangsstellung. Das alte war also doch kaputt
Die fünf Anschlüsse des AGR oder EGR wie bei Ford heißt gehen alle direkt in das Motorsteuerteil. Wir prüften die Verkabelung und das Signal beim ansteuern. Siehe da kein Signal.
Schweren Herzens schickten wir das Steuerteil ein und bald kam der Anruf . Ein Masseschluß im Steuerteil verhindert das ansteuern. Nach der Reparatur bauten wir es ein und das AGR funktionierte vom feinsten.
Die Istwerte der Ansteuerung und des Positionsgeber waren absolut perfekt. Motor lief eigentlich super nur im Fehlerspeicher drückten sich noch ein Fehler herum.
P 2458 Regenration zu hoch
Nun ging es erst richtig los!!
Erst mal ganz tief einlesen wie Ford hier die Regeneration überhaupt einleitet. Das geht folgendermaßen : Schließen der Abgasrückführung um die Verbrennungstemperatur hoch zu treiben. Anheben der Motorlast und sehr wichtig - Regelung von Temperatur und Druck der Ansaugluft über die Saugklappe.
Das heißt kurz erklärt aber wirklich nur die Kurzform. Die Abgastemperatur vor dem Kat beträgt normal zwischen ca 280 bis 340 Grad Celsius. Um eine Regeneration einzuleiten wird die sonst gekühlte Ladeluft über eine Klappe ungekühlt dem Motor zugeführt. Die Abgastemperatur steigt sehr schnell auf über 500 Grad Celsius und bei 500 Grad beginnt die Regeneration. Über den Temperatursensor im Kat und den Differenzdrucksensor merkt das Steuerteil ob und wann die Regenration erfolgreich war. Wie gesagt das war die absolute Kurzform.
Unser Auto lief ständig mit einer viel zu hohen Temperatur vor dem Kat ,nämlich 540 Grad Celsius. Fuhr man etwas gediegener ging die Temperatur etwas runter aber das war alles recht unkontrolliert.
Warum war das so ?
Wir hatten das Bypassytem der Ladeluft im Visier. Vielleicht war die Ansteuerung nicht korrekt. Aber die Spur mußten wir dann aufgeben alles arbeitete richtig. Der Differenzdrucksensor brachte auch Werte von 1 mbar im Leerlauf die allerdings manchmal bis auf 20 mbar hochschnellten. Dies geschah aber sehr sporadisch. Der Drucksensor war aber in Ordnung da wir ein gleiches Fahrzeug da hatten war das recht einfach. Eine Regeneration war auch nicht möglich da diese einfach endlos dauerte was nicht in Ordnung ist. Der Kühlerlüfter lief auch dauernd. Hier kam uns der Gedanke das wir falsch liegen ! Die Steuerung versucht nicht die Verbrennungstemperatur hoch zu treiben um eine Regeneration einzuleiten nein sie schafft es nicht die anfallenden Temperaturen herunterzu regeln.
Der Dieselpartikelfilter der ja aus einer Einheit besteht also vorn so etwas wie ein Oxydationskat und dahinter der Partikelfilter könnte sich aufheizen weil er dicht ist oder Teilweise dicht ist. Eine Reinigung auf chemische Art und weise brachte keinen Erfolg. Warum merkten wir erst viel später.
Als wir die Faxen dick hatten besorgten wir einen gebrauchten Partikelfilter. Den alten schnitt ich neugierig auf und was fand ich ?
Einen zweigeteilten Filter und in der Mitte von beiden sitzt die Temperatursonde über die wir die Chemie zur Reinigung eingsprüht hatten. Wir hatten eigentlich nur den Partikelfilter gereingt nicht aber den davorgeschalteten Kat. Den der ist senkrecht eingebaut und alles fällt nun mal nach unten.
Der Neuerworbene Alte versieht seinen Dienst ganz hervorragend.
Alle Werte sind im Normalbereich keine Fehler im Speicher und der Motor rast richtig los.
Bis auf einige graue Haare mehr lehrt uns diese Beispiel wieder einmal ohne fundiertes Grundwissen kommt man hier nicht ans Ziel. Da uns einige Klugscheißer ( es waren keine Berufskollegen) fragten warum wir den Filter nicht gleich gewechselt haben " das ist doch immer so".
Ich kann nur sagen die Geschichte von Anfang an lesen wer kommt auf die Idee bei einen gebrochenen Turbo einem festen AGR und einen defekten Steuerteil den Partikelfilter zu wechseln. Nur solche die an den ersten Fehlern schon gescheitert wären.
In deversen Foren las ich das der Fehler mit der Regeneration normal ist und man das lassen kann mal ein Update machen und ähnlichen Schwachsinn. Wenn man weiterfährt hat man dann so ein Ergebniss
G.Koll (Dienstag, 16 Oktober 2018 15:47)
Als erstes, ein super Artikel . Habe vor 30 Jahren die erste Marinisierung gekauft. Die hält nun auch nicht ewig. Habe mich später daran gemacht, alles selbst zu bauen. bis auf die Getriebeglocke. War nun schon lange auf der Suche nach einer Grtriebeglocke die man mit kleinen Änderungen nehmen kann. Fehlanzeige. Wurde nun angesprochen, ob ich nicht weiß, was man da nehmen kann. Habe nun nochmal recherchiert war bei einer Getriebe Instandsetzungsfirma. Keine chance. Und so bin ich auf diese Seite gestoßen.
Gezühlich Tanks aus Edelstahl. Habe ich seit 30 Jahren. Spiele nun aber mit dem Gedanken die Tanks aus Folie zu kleben. wir im Flugzeugbau auch verwendet. Vielleicht hat einer von euch noch ein andere Idee.
Gast (Dienstag, 12 September 2017 09:59)
Vielen Dank für diese ausführliche und präzise Beschreibung! Findet man viel zu selten! Weiter so!
Gruß
Hr. Schott (Dienstag, 20 Juni 2017 21:58)
Sehr geehrter Herr Schott,
wir möchten uns noch einmal ganznz herzlich für ihre schnelle und initiativreiche Hilfe bei der Reparatur unseres Golfes ABI- W182
bedanken. Wie von ihnen voraus gesagt, sind wir ohne Probleme an unseren Heimatort angekommen.
Danke für ihre Hilfe und wir werden sie immer weiter empfehlen.
Gudrun und Fred Trommer
klaus (Dienstag, 06 September 2016 11:34)
Danke für Eure schnelle, perfekte u. fachliche Hilfe. Ihr könnt Euch auch AUTODOKTOREN nennen.
Uli (Sonntag, 24 April 2016 20:30)
Hallo, habe einen Golf D 1,5l
neu überholt, läuft perfect,aber wenn unter Belastung und über 2200rpm überhitzt er, und Kühlwasser läuft aus dem Überdruck Deckel raus.Alarm und Licht geht an.ich finde einfach das Problem nicht. idee??
Jups54@ymail.com
Gruß Uli
Frank Fitzner (Samstag, 03 Oktober 2015 18:15)
Hallo,
kompliment - es gibt ja nicht, was Ihr nicht perfekt macht.
Schweissen, GFK, Holz, sogar Elektronik - und dazu noch leicht verständlich erklärt, dass man denkt 'ist ja eigentlich gar nicht so schwer' , was natürlich ein Irrglaube ist.
Ich verzweifle schon bei Kühlung eines marinisierten Benz OM 615.
Das Öl wird so heiß, dass der Meßstab rausfliegt und ich weiß nicht warum zumal die Wassertemperatur normal ist.
Wie ein anderer Schreiber schon bemerkte, schade dass Ihr soweit weg seit.
Schöne Grüße aus Berlin
Thomas (Dienstag, 15 September 2015 12:31)
Toller Artikel und aktuell eine sehr große Hilfe für mich. Vielen Dank dafür.
Reinhold Schulz (Sonntag, 21 September 2014 04:30)
Toll, toll ... :-) Ich wünsche mir, dass ich so eine Werkstatt hier in Bali finde :-(. Leider muss ich mich einer Verbindung aus 3 "Transportriemen" zwischen Motor (Mitsubishi 4M40) und hydraulischem Getriebe zufrieden geben ... und das ist eine der wirklichen Schwachstellen meines Antriebes :-(. Herzlicche Grüße aus Bali ... www.bali-katamaran.de